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Mitglieder von Puhdys: Die Legenden des Ostrock im Porträt

Die Puhdys waren nicht nur eine der bekanntesten Bands der DDR, sondern auch eine der langlebigsten und einflussreichsten Rockgruppen im deutschsprachigen Raum. Wer die Geschichte des Ostrock verstehen will, kommt an ihnen nicht vorbei. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Mitglieder von Puhdys, ihre Entwicklung, individuellen Werdegänge und den einzigartigen Zusammenhalt, der diese Band über Jahrzehnte geprägt hat.

Die Geburtsstunde der Puhdys

Die Band wurde im Jahr 1969 in Oranienburg (Brandenburg) gegründet. Der Name „Puhdys“ entstand aus den Anfangsbuchstaben der ersten Bandmitglieder: Peter Meyer, Udo Jacob, Harry Jeske, Dieter Hertrampf und Klaus Scharfschwerdt (dieser stieß jedoch erst später dazu). Bereits 1971 nahmen sie ihre ersten Titel auf – damals noch auf Deutsch, was in der DDR ein großer Schritt war. Das Ziel: Rockmusik auf Weltniveau, aber mit deutscher Identität.

Die klassischen Mitglieder von Puhdys

Dieter „Maschine“ Birr – Die Stimme der Band

Dieter Birr, liebevoll „Maschine“ genannt, war die prägende Stimme und das kreative Zentrum der Puhdys. Geboren 1944 in Köslin (Pommern), studierte er Musik an der Musikschule Berlin-Friedrichshain. Bereits früh zeigte sich sein Talent für Kompositionen und Songwriting. Birr schrieb viele der bekanntesten Puhdys-Hits, darunter „Wenn ein Mensch lebt“ und „Alt wie ein Baum“. Seine kraftvolle Stimme, sein rockiger Look und seine Bühnenpräsenz machten ihn zum Publikumsliebling.

Peter Meyer – Der Tastenvirtuose

Peter Meyer war nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch das musikalische Rückgrat der Band. Er spielte Keyboard, Orgel und Saxophon. Meyer war für die oft experimentellen und orchestralen Elemente im Sound der Puhdys verantwortlich. Besonders in Stücken wie „Perlenfischer“ oder „Geh zu ihr“ zeigte sich sein Einfluss auf das Arrangement.Harry Jeske – Der Mann mit dem Bass

Harry Jeske war der Bassist der Puhdys von Anfang an bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997. Er war nicht nur Musiker, sondern auch Organisator, Manager und wirtschaftliches Rückgrat der Band in der DDR. Sein präzises Spiel und seine zurückhaltende Art machten ihn zu einem unersetzlichen Teil der Puhdys-Familie.

Klaus Scharfschwerdt – Der Rhythmusgeber

Klaus Scharfschwerdt kam 1979 zur Band und übernahm das Schlagzeug von Gunther Wosylus. Scharfschwerdt brachte neue Energie und modernen Rocksound in die Band, was man besonders in der späteren Schaffensphase hörte. Neben dem Drumming war er für seine kraftvollen Liveauftritte bekannt.

Dieter Hertrampf – Der Gitarrist mit Seele

Auch Dieter „Quaster“ Hertrampf war ein Gründungsmitglied der Puhdys. Seine Gitarre lieferte den klassischen Rocksound, den Fans an der Band so liebten. Hertrampf war ebenfalls ein starker Sänger und übernahm in vielen Songs die Lead- oder Zweitstimme. Er wurde auch durch seine Solo-Projekte nach dem Puhdys-Aus bekannt.

Entwicklung über Jahrzehnte – Die Konstanz der Puhdys

Was die Mitglieder von Puhdys besonders auszeichnet, ist ihre Beständigkeit. Während andere Bands häufige Wechsel im Line-Up hatten, blieb der Kern der Puhdys über Jahrzehnte gleich. Bis zu ihrer offiziellen Auflösung im Jahr 2016 spielte die Band fast durchgehend mit den gleichen Musikern – eine Seltenheit im Musikgeschäft.

Obwohl einige Mitglieder wie Harry Jeske oder später auch Klaus Scharfschwerdt aus gesundheitlichen Gründen ausstiegen, blieb der Geist der Band intakt. Selbst die Nachfolger, wie Peter Rasym (Bass) und Nicki Schubert (Drums), wurden sorgsam ausgewählt, um die musikalische Integrität zu bewahren.

Die familiäre Seite der Band

Viele Fans liebten nicht nur die Musik, sondern auch die Authentizität und Nähe der Bandmitglieder. Die Mitglieder von Puhdys galten als bodenständig, volksnah und immer im Kontakt mit ihrem Publikum. Konzerte wurden zur Familienfeier – mit Generationen von Fans, die zu Klassikern wie „Lebenszeit“, „Rockerrente“ oder „Hey, wir woll’n die Eisbärn sehn“ tanzten.

Solo-Projekte und das Leben nach den Puhdys

Nach dem offiziellen Bandende im Jahr 2016 blieben viele der Mitglieder von Puhdys der Musik treu. Dieter Birr veröffentlichte mehrere Soloalben, arbeitete mit Künstlern wie Julia Neigel oder Romano zusammen und zeigte, dass auch jenseits der 70 noch rockige Energie möglich ist. Auch Quaster Hertrampf startete eigene Projekte und trat als Solokünstler auf.

Klaus Scharfschwerdt verstarb leider im Jahr 2022 nach langer Krankheit, was einen emotionalen Einschnitt für die Fangemeinde bedeutete. Doch sein musikalisches Erbe lebt in zahlreichen Aufnahmen weiter.

Die wichtigsten Songs und Alben

Hier ein Überblick über die bekanntesten Alben, auf denen alle klassischen Mitglieder von Puhdys beteiligt waren:

  • Puhdys (1974) – Das Debütalbum mit Klassikern wie „Türen öffnen sich zur Stadt“.
  • Sturmvogel (1984) – Ein stilistisch vielseitiges Album mit Einflüssen von Synth-Rock.
  • Wie ein Engel (1996) – Ein Spätwerk mit überraschend emotionaler Tiefe.
  • Es war schön (2014) – Das Abschiedsalbum mit vielen nostalgischen Momenten.

Die Bedeutung der Puhdys für die Musikgeschichte

Die Puhdys waren mehr als nur eine Band – sie waren ein kulturelles Phänomen. In einem politischen System, das Musik stark kontrollierte, schufen sie einen Raum für Individualität, Kreativität und Emotion. Die Mitglieder von Puhdys wurden Vorbilder für viele Nachwuchskünstler in Ostdeutschland. Sie bewiesen, dass auch deutschsprachige Rockmusik internationale Klasse haben kann.

Nicht umsonst zählen sie zu den einflussreichsten Bands der deutschen Musikgeschichte, vergleichbar mit Silly, Karat oder City. Besonders beeindruckend: Über 20 Millionen verkaufte Tonträger, über 4000 Konzerte, ein Publikum von Jung bis Alt.

Ehren und Auszeichnungen

Für ihre Verdienste erhielten die Mitglieder von Puhdys zahlreiche Preise, darunter:

  • Nationalpreis der DDR
  • Goldene Schallplatten in der BRD und DDR
  • Lebenswerkpreis des Deutschen Musikautorenpreises
  • Ehrenbürgerschaften und regionale Auszeichnungen

Sie haben sich einen festen Platz im kulturellen Gedächtnis Deutschlands gesichert.

Fazit – Eine Band, ein Lebensgefühl

Die Mitglieder von Puhdys waren mehr als Musiker – sie waren Chronisten einer ganzen Generation, Brückenbauer zwischen Ost und West, und vor allem: leidenschaftliche Künstler. Ihre Musik war ehrlich, tiefgründig und gleichzeitig mitreißend.

Auch nach dem Ende der Band bleibt ihr Vermächtnis lebendig – durch Alben, Interviews, Bücher und vor allem durch ihre treue Fangemeinde. Ob als Jugendidol in der DDR oder als Kultrocker im wiedervereinigten Deutschland – die Puhdys haben Geschichte geschrieben.

FAQs

Wer waren die Gründungsmitglieder der Puhdys?
Peter Meyer, Udo Jacob, Harry Jeske, Dieter Hertrampf und Dieter Birr.

Welche Songs sind am bekanntesten?
„Alt wie ein Baum“, „Wenn ein Mensch lebt“, „Lebenszeit“, „Hey, wir woll’n die Eisbärn sehn“.

Warum gelten die Puhdys als wichtig für den Ostrock?
Sie kombinierten westliche Rockelemente mit deutscher Sprache und DDR-spezifischen Themen und wurden so zu Vorreitern einer neuen Musikrichtung.

Gibt es noch aktive Mitglieder?
Dieter Birr und Dieter Hertrampf sind weiterhin musikalisch aktiv, unter anderem mit Soloalben und Auftritten.

Wann haben sich die Puhdys aufgelöst?
Die Band beendete ihre Karriere offiziell mit einer Abschiedstour im Jahr 2016.

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